Den Tod vor Augen.
Bei meinem letzten Blogartikel sprach ich u.a. davon, dass man eine Bestattungsvorsorge für sich selbst treffen könnte. Auf diesen Punkt wurde ich dann am nächsten Tag bei einer Veranstaltung angesprochen, ob ich das ernst meinen würde? Das sei doch etwas makaber...
Nun ja, sicherlich möchte nicht jeder von uns schon zu Lebzeiten die eigene Bestattung planen - und das ist auch legitim. Aber ja, ich meine das ernst. Wichtig finde ich, dass man diese Option kennt und für sich selbst entscheidet, ob man diese "letzten Dinge" regeln möchte. Man stellt damit sicher, dass alles im eigenen Sinne umgesetzt wird und entlastet die Angehörigen. Bestattungsunternehmen bieten zumeist kostenfreie Vorgespräche hierzu an und nehmen auch Hausbesuche vor.
Sicher kostet es Mut und Überwindung, sich diesem Thema zu stellen. Letztlich sterben wir alle, das Leben ist endlich. Aber muss man dies negativ empfinden? Viele Religionen und Glaubensrichtungen haben deshalb eine Version eines Lebens nach dem (körperlichen) Tod. Wahrscheinlich ist für uns alle der Gedanke, dass "es dann noch nicht ganz zuende ist", tröstlich und erleichtert uns das Sterben. Ob man nun daran glaubt oder nicht: Der Körper wird unweigerlich irgendwann sterben und man lässt Angehörige und Freunde zurück.
Und vielleicht ist es dann auch etwas tröstlich, dass man weiß, dass alles geregelt ist und man wichtige Entscheidungen schon getroffen hat. Die Angehörigen können dann ohne Planungsstress Abschied nehmen und man selbst hat die Gewissheit, dass bei der Beerdigung alles so abläuft, wie man es sich gewünscht hat. Da gibt es keine Zweifel bei den Angehörigen, ob die richtige Trauermusik gewählt wurde und ob man doch einen anderen Blumenschmuck bevorzugt hätte.
Somit ist die Bestattungsvorsorge auch eine Vorsorge, die man seinen Lieben zuliebe tut.
Im Ergebnis bleibt: Jeder von uns kann sich dafür oder dagegen entscheiden. Nur aktiv eine Entscheidung zu treffen, finde ich wichtig.
